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Forum - Schreiben - Übungen

Blitzlicht (Staffel 1, Teil 6): Nachgeblitzt

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Le Papillon

Gelöscht.

01.06.2018 um 12:13 Uhr

da geht noch was...

 

Plötzlich springt die Tür auf.

 

„Was…?“ seine Frage bleibt in der Luft hängen, er sieht sie verdutzt an.

 

Mit hochrotem Kopf starrt sie erschrocken zurück. 

Sie sieht sein Grinsen und will an ihm vorbei aus dem Raum.

 

„Nein, du bleibst wo du bist und ziehst dich sofort aus, bis auf die Ballettschuhe, die bleiben an!“

Sein Ton ist etwas harsch aber er hat eine,  wie er findet, ziemlich gute Idee.

Recht schnell ist er zurück und wirft ihr ein paar Sachen vor die Füße. „Anziehen!“

 

Sie wagt keinen Widerspruch, denn sie kennt diese Stimmlage.

Die feinen Lederriemen ihres neuen Harnisch umschließen ihre Brüste und den Oberkörper.

Er zwingt sie auf die Knie und fesselt  ihre Handgelenke an die Stange.

Ein gefaltetes schwarzes Tuch bindet er um ihre Augen, den langen geflochtenen Zopf mit an die Stange. 

Dann positioniert er sie nach seinen Vorstellungen und verlässt den Raum.

 

Sie ärgert sich über ihren Einfall. Wie konnte sie  ihm nur diese Steilvorlage bieten.

 

Zurück im Raum kommandiert er: „ Mund auf, Zunge raus und wehe er fällt!“

Der Rohrstock pendelt balancierend auf ihrer hellroten Zungenspitze. Sie richtet ihre ganze Konzentration darauf aus ihn zu halten.

Dabei vernimmt sie nur undeutlich das Geräusch im Hintergrund.

Dann fasst er sie vorsichtig an den Schultern und kippt sie von den Knien rücklings auf ihren Po, spreizt ihre Schenkel  leicht, winkelt ein Knie an und nimmt ihr den Rohrstock ab.

 

Sie hält die Luft an.

 

„Du wolltest doch gerne mal Bilder in schwarz-weiß von dir!“

Hat die Community verlassen.

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Meister Y

Autor. Förderer.

01.06.2018 um 13:22 Uhr

Le Papillon: Oh ja, da ging wirklich noch was. Eine wirklich tolle Idee von Dir (und Deinem Protagonisten  ).

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hanne lotte

Autorin. Korrektorin. Förderer.

03.06.2018 um 22:08 Uhr

Regen

 

Ein sanftes Rauschen hüllt Lotte ein. Das Donnern und Grollen des Gewitters hat sich verzogen, kein Blitz zuckt mehr hinterm Haus. Nur noch der Regen.

 

Lotte sitzt auf dem Strohballen. Die Beine angezogen, in ihre Jacke gehüllt. Draußen ist es dunkel geworden.

 

Der Regen  spült den Staub von den Fenstern der Scheune und die herabgefallenen Blüten der Linde von der Straße in den Hof. Das Wasser schlängelt sich in unzähligen kleinen Rinnsalen über die Einfahrt. Lotte folgt ihnen mit den Augen, soweit es das spärliche Licht der Hoflampe erlaubt.

 

Auch die Wut ist weggespült.

 

Gerade hat Lotte aufgehört, auf das einzige helle Fenster drüben am Haus zu starren. Gerade, als es ihr bewusst wurde, dass sie dieses Fenster im Blick hält. Als würde da drüben etwas geschehen.

 

Aber es geschieht nichts. Keine Bewegung hinter den Gardinen.

 

War es ein Fehler, einfach wegzulaufen? Bestimmt. Aber auch jetzt, eine halbe Ewigkeit später, sieht sie keinen anderen Weg.  Sie kann jetzt auch nicht einfach zurückgehen. Obwohl sie es möchte.

 

Nein, das geht nicht.

 

Lotte beobachtet den Regen. Sie weiß nicht wie spät es ist. Sie will es auch nicht wissen. Sie ist aus der Zeit gefallen, sitzt einfach nur da.

 

Sie wünscht sich, dass Hans etwas tut. Dass er kommt oder ein Zeichen gibt. Oder ganz etwas anderes. Sie fühlt sich klein und hilflos.

 

Drüben am Haus erlischt das Licht hinter dem Fenster.

 

Liebe Grüße

hanne

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hanne lotte

Autorin. Korrektorin. Förderer.

03.06.2018 um 22:36 Uhr

@Kaoru, MeisterY und Le Papillon,

 

das war ein schönes Nachblitzen. Ich habe unter der Woche immer mal reingeschaut und wurde belohnt.

 

Liebe Grüße

hanne

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dienerin

Autorin. Förderer.

03.06.2018 um 22:58 Uhr

Riemen auf die Orgel

und doch ausgebremst. Und das gleich eine ganze Woche.

Sie hatte es ja nicht anders gewollt.

Sie wolle mal richtig nachdenken und sich dafür eine Auszeit gönnen.

Das hatte er so verstanden. Da wolte er doch gerne behilflich sein.

Nachdem er sie an dem Nachmittag mit den Riemen gut befestigt hatte, hatte sie herausgefunden, dass es hilfreich war, mal so fest angebunden zu sein. Sie meinte daraufhin, so eine richtig schöne Auszeit würde ihr mal gefallen.

Nun hatte er ihr eine heftige Auszeit gegeben.

Sie durfte 1 Woche nicht online sein

Sie musste eine Woche schweigen

Sie saß bei den Mahlzeiten alleine im Raum.

Immerhin, es gab sehr leckeres, viel zu leckeres Essen

Und damit sie nicht zu füllig wurde, waren 1 bis 2 lange Spaziergänge angesagt.

Leider hatte sie an dem einen Tag bei dem Spaziergang (weil das Wetter so klasse war) einen Rock an.

Gleich 4x wurde sie von Bremsen gestochen.

So war das mit dem ausbremsen aber nicht gemeint und die juckten fürchterlich

Aber ansonsten so alles in allem:

Sie war still,eine Woche langund hatte viel Zeit zum nachdenken.

Ihm hat es gefallen.

Denn als sie wieder kam, hat sie verstanden, wie sehr er der Herr und sie die Sub ist. Die Verhältnisse waren nun ganz klar. Die Begleitgespräche (jeden 2. Tag ca 30 Minuten) hatten da genau die richtigen Impulse gesetzt.

Sie wird sich so schnell keine Auszeit wünschen.

Zumal sie eher an eine Urlaubswoche auf Mallorca gedacht hatte und nicht auf Exerzitien im Sauerland.

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Meister Y

Autor. Förderer.

04.06.2018 um 06:32 Uhr

hanne lotte: Wirklich schön und sehr nachdenklich machend...

dienerin: Diese Bremsen aber auch.... . 

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Jona Mondlicht

Autor. Korrektor. Teammitglied.

04.06.2018 um 14:48 Uhr

Ihr Lieben,

 

habt herzlichen Dank für Euer eindrucksvolles Nachblitzen. Heute nenne ich Euch einfach meine Lieblingsstellen in Eurem Text.

 

Meister Y: Das "Panieren musst du die Schnitzel selber!" (sinngemäß) fand ich hervorragend eingestreut. Diese Bemerkung ist ein schöner und lustiger Gipfel in Deinem Text.

 

Knurrwolf: "Ein einzelner Tropfen bahnte sich schließlich seinen Weg an der Innenseite ihres Schenkels hinab, bis nicht nur dieser den Halt verlor." Wie schön, dass man sich als Leser ausmalen darf, wer oder was genau den Halt verlor. Das kann, nein, das muss man ruhig mal offen lassen.

 

Le Papillon: Die Formulierung "seine Frage bleibt in der Luft hängen" finde ich schön, weil sie den abgebrochenen Satz auf eine Art und Weise umschreibt, die man nicht überall liest. So etwas mag ich. Genau so etwas.

 

hanne lotte: "Sie ist aus der Zeit gefallen, sitzt einfach nur da." Ich kann Dir gar nicht sagen, wie viele Assoziationen ich zu dem "aus der Zeit fallen" habe. Sie reichen sogar bis zu einem Bastian Balthasar Bux auf dem Dachboden. Schön!

 

dienerin: Bei dem "So war das mit dem Ausbremsen aber nicht gemeint" musste ich herzhaft lachen - wegen des Bezugs zu den Insekten. Das war ein fröhlicher Geistesblitz beim Schreiben, nicht wahr?

 

Ich danke Euch für das Nachblitzen.

 

Immerhin, fünf Autoren sind damit noch im Rennen. Denn gleich kommt die nächste Aufgabe.

 

Viele Grüße

Jona

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dienerin

Autorin. Förderer.

04.06.2018 um 23:32 Uhr

Jepp Jona

Gedankenblitz

Wie der ganze Moment

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Knurrwolf

Profil unsichtbar.

05.06.2018 um 21:50 Uhr

Die Einladung – Teil 2

 

Das warme Licht der Laternen erfüllte den Saal des Schlosses, in dem die Vorführungen stattfanden. Bodenlange Vorhänge aus weinrotem Samt verbargen die Fenster und trugen ihren Teil zu der düsteren Stimmung bei. Wären nicht gewisse, moderne Annehmlichkeiten gewesen, könnte man sich glatt in das Reich des Maquis de Sade zurückversetzt fühlen.

Ein Umstand, der durch den massiven Tisch verstärkt wurde, auf dem sich Nana schließlich niederließ. Nur in Unterwäsche und Strümpfen aus schwarzer Spitze gehüllt, hatte sich das Holz zuerst kühl angefühlt. Doch spätestens als Wolfgang die breiten Riemen aus gepolstertem Leder um ihre Hand- und Fußgelenke schloss, wusste die Asiatin, dass ihr heute Abend sicherlich nicht kalt werden würde.

Mit einem zufriedenen Lächeln beobachtete sie, wie er die Fesseln ebenso aufmerksam kontrollierte, wie ihre Position. Dabei offenbarte sein Blick jene Mischung aus Strenge und Fürsorge, die sie an ihm schätzte. So gut sie es in ihrer Lage konnte, folgten ihre Augen ihm dann, als er zu einem kleinen Tischchen trat. Obwohl sie sich natürlich abgesprochen hatten, wusste Nana nur teilweise, was er darauf ausgebreitet hatte. Ihr Vertrauen zu ihm war groß genug, um sich solch kleinen Überraschungen hingeben zu können.

Als die Asiatin schließlich das Messer erblickte, mit dem sie damals unerlaubt die Einladung zu dieser Veranstaltung geöffnet hatte, blitzten ihre Augen auf. Erwartungsvoll verharrte ihre Aufmerksamkeit auf dem blanken Stahl in seiner Hand. Bis ihre Zunge wie von selbst hervorschnellte, um über die blutroten Lippen zu streichen.

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Meister Y

Autor. Förderer.

08.06.2018 um 21:41 Uhr

Knurrwolf: Jetzt musste ich erst mal sämtliche Blitzlichter durchsehen, um den Einstieg zum nachblitzen zu finden. Das hier ist wirklich schön. Was mich immer wieder fasziniert ist, dass Du es mit wenigen Worten schaffst Stimmungen und das Ambiente zu beschreiben.

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